Verfahrensdesign Bürgerrat Klima

Bürgerrat Klima: ‚durchaus historisch’ – eine zivilgesellschaftliche Intervention

Mutig. Ehrlich. Und vollkommen echt. Der Bürgerrat Klima hat uns alle überrascht – mit seiner Kraft und Intensität – mit seinem Mut zu echter Veränderung – mit der Stärke seiner Signale und ihrem Momentum. In seiner Genese ein rein zivilgesellschaftliches Projekt, vereinen sich jetzt Wissenschaft, Bürger:innen, Rechtsprechung und die Medienrepublik gemeinsam hinter seinen Zukunftsbildern – und stellen der wachkomatösen Parteipolitik ein Exempel lebendigster digitaler Demokratie in den Bundestag – so geht das. 

Bürgerräte werden trendy – aber noch sind sie so viel mehr als das. Roh und authentisch. Unerfahren und angreifbar. Im besten Sinne experimentelles evolutionäres Neuland einer Metamoderne, die sich selbst gerade erst erfindet. Und wir: erfinden sie mit. 

Als IPG sind wir zum zweiten Mal von Anfang an an der Konzeptentwicklung beteiligt gewesen. Mit ifok und nexus Institut konnten wir eine übergreifende Teamarbeit aufbauen, immer wieder auf kokreative Methoden setzen und so über Wochen ein multidimensionales Verfahrensdesign entwickeln, das mit dem Moment des Auftakts lebendig wurde. Und lebendig blieb.

In unserer Werkstatt gab es die Ökosystemkriterien und Transformationsdesign neben der DeepDemocracy, Mustersprachen und Coyote Mentoring, Sweet Spot Exploration an formvollendeten Murals, die gute alte Planungszelle im Wechsel mit Soft Skills Rehab an den Tischen, Frontalkonfrontation und Permakultur Prinzipien. Prozessarbeit pur.

Momente der Stille, Momente des Staunens, Momente mit Gänsehaut – auch die haben wir mitgebracht. Reduziert und intensiv durch die ‚5 Zukünfte‘, die das Theaterensemble vollehalle eigens entwickelt und eingespielt hat. Das erste freie Arbeiten an Zukunftsbildern. Eine Mitmach-Collage aus zwitschernden Vögel und Naturgeräuschen aus der ganzen Republik in den Pausen. Fünf ‚Wohnzimmer-Konzerte‘ von Orchester des Wandels, Zafraan Ensemble und 2raumwohnung zum Finale – „36 Grad und es wird noch heisser!“ Und ohne Worte die Wahl der 20 nicht-menschlichen Parlamentarier:innen, das ‚Parlament der Dinge‘ (Bruno Latour), die den Bürgerrat Klima als stille Kacheln begleitet haben: 

1 Soziale Gerechtigkeit

2 Eigenverantwortung

3 Energieerzeugung 

4 Biene

5 Meer

6 Artenschutz

7 Nachhaltigkeit

8 Wald

9 Digitalisierung

10 Welthunger

11 Artenvielfalt

12 Gesundheit

13 Frieden

14 Begrünung

15 Haltbarkeit

16 Wasser

17 Baum

18 Gemeinschaft

19 Bedingungsloses Grundeinkommen

20 Verkehr

„Null Emissionen… was soll das sein?“ 

Dort wo sich der trockene Boden der Klimakrise mit dem weiten Horizont der Möglichkeiten trifft, hat sich 2021 der Bürgerrat Klima versammelt und zwei Monate über diese Frage beraten. Diskutiert. Gestritten. Verhandelt. Formuliert. Konsentiert. Im Schulterschluss mit den Top 50 Klimawissenschaftler:innen unseres Landes, über 80 unterstützenden Organisationen aus der Zivilgesellschaft und begleitet von einem 80-köpfigen Team aus drei Instituten – rein digital. 

Auch uns hat dieser Prozess ehrlich bewegt, berührt und begeistert. Seine Ergebnisse, Leitsätze und fast 80 Empfehlungen wurden am 24.06. der Öffentlichkeit übergeben.

Human Society – the ball is in your court. 

 

Hier kann das Bürgergutachten heruntergeladen werden: https://buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten

Mehr Informationen über den Bürgerrat Klima unter: https://buergerrat-klima.de

 

[leistungen auftraggeber=’Bürgerbegehren Klimaschutz’ zeitraum=’03/2021 – 06/2021′ leistungen=’Partizipatives Prozessdesign|Durchführung|Beratung und Begleitung ‘]

Bildrechte Zeichnung: IPG | Ulrike Oemisch
Bildrechte Parlament der Dinge: IPG