Resonanz (Methodentraining)

Methodentraining Resonanz

mit Jascha Rohr
Donnerstag-Freitag, 26.-27. Oktober 2017, ganztägig
Moltkestrasse 6a, 26122 Oldenburg
Anmeldung notwendig, 350 € (Ermäßigung für Studierende: 250 €)

Ihre Teilnahme kann im Sinne einer Weiterbildung finanziell unterstützt werden: Unsere Ausbildung entspricht den inhaltlichen und qualitativen Vorgaben der Bildungsprämie und des Hamburger Weiterbildungsbonus. Ebenfalls werden Weiterbildungsmaßnahmen von Beschäftigten niedersächsischer Unternehmen durch das Land Niedersachsen (Weiterbildung in Niedersachsen (WiN)) gefördert.


Methodentraining Resonanz

Das Methodentraining Resonanz ist der erste Teil einer vierteiligen über das Jahr verteilten Reihe von Methodentrainings zum vertieften Verständnis unseres Feld-Prozess-Modells. Diese Reihe beinhaltet die Themen Resonanz (Immergenz), Transformation (Krise), Kokreation (Emergenz) und Kultivierung (Implementierung). Die Veranstaltungen können als aufeinander aufbauende Reihe oder auch als in sich geschlossene Einzelveranstaltungen besucht werden.

Bei der Ausgestaltung von partizipativen Gestaltungs- und Transformationsprozessen gibt es die Möglichkeit, rein methodisch-funktional zu arbeiten. Hier kann fachlich und technisch vieles richtig gemacht werden und trotzdem entstehen keine lebendigen, generativen und kokreativen Prozesse, die eine starke Eigendynamik entfalten und lebendige Ergebnisse entstehen lassen. Wir sind überzeugt davon, dass es dazu nötig ist, eine Beziehung zum Feld aufzubauen und aus dieser Beziehung heraus zu verändern und zu gestalten. Solche Verbindungen als Gestalter*innen und Prozessbegleiter*innen aufzubauen, geschieht zum größten Teil über Resonanzphänome.

Ohne Resonanz gibt es kein Eintauchen in und kein Verbinden mit einem Feld der Auseinandersetzung. Wenn wir dagegen in Resonanz gehen, nehmen wir uns, die Gruppe, mit der wir arbeiten, den räumlichen Kontext, die Narrative und Rollen in denen wir uns bewegen besser und vollständiger wahr. So werden wir ein interner Partizipateur statt eines externen Beobachters. Die Resonanzerfahrung gibt uns den Flow, der uns in besonders schwierigen und intensiven Auseinandersetzungen durch die Krisen und Transformationen eines Prozesses führt: durch die innere Spule des Feldes, in der der Druck am höchsten, die Energie am dichtesten und der Kraftimpuls am stärksten ist und der uns so ins kokreative, gestaltende und transformative Tun bringt.

Wir alle besitzen die Fähigkeit, in Resonanz zu treten: mit Menschen, mit Themen, mit Orten, mit Gefühlen und Geschichten, mit Stimmungen. Eine Hingabe ans eigene Resonanzvermögen ermöglicht uns innere Führung, Flowerfahrung und die Wahrnehmung von Kohärenz, Stimmigkeit und Wahrhaftigkeit, die sich auch in den Ergebnissen unserer Arbeit ausfdrückt.

Inhalte

Innerhalb des zweitägigen Methodentrainings Resonanz zielen wir darauf, mit Resonanzen zu arbeiten und sie für den jeweiligen Prozess gezielt einsetzen zu können. Dazu arbeiten wir mit unterschiedliche methodische Zugängen:

  • durch Resonanz mit uns selbst und den eigenen Prozessen. Resonanz ist immer auch Selbsterfahrung und Selbstentwicklung,
  • durch Resonanz zum Gruppenfeld, den Dynamiken, Rollen und Haltungen, die in sozialen Gruppen entstehen,
  • zum kollektiven Feld aus Räumen, Dingen, Narrationen, Konflikten, Transformationen und Themen, in dem unsere jeweilige professionelle Arbeit statt findet.

Darüber hinaus erlernen wir Methoden, wie wir selbst Gruppen anleiten können, sich Resonanzphänomene in ihren kokreativen Prozessen zu Nutze zu machen.

Zielgruppe

Das Methodentraining ist konzipiert für alle Menschen, die Gruppen- und/oder Gestaltungsprozesse begleiten und dabei nicht an der Oberfläche beleiben, sondern die diesen Prozessen zu Grunde liegenden Dynamiken verstehen wollen. Darunter fallen z.B. Führungskräfte, Teamleiter*innen, Prozess- und Projektbegleiter*innen sowie Moderator*innen, die mit intensiven Gruppenprozessen konfrontiert sind als auch z.B. Designer*innen, Architekt*innen und Planer*innen, die ihre Entwürfe kollaborativ und kokreativ entwickeln.

 

Unser Ansatz: Partizipatives Gestalten, Generative Prozesse und Feld-Prozess-Modell

Eine gelungene Gestaltung resultiert vor allem aus einer Haltung der Akteure gegenüber der Gestaltungsarbeit: Gestaltung kann rein funktional oder instrumentell gedacht werden. Gestalter*innen können sich aber auch in den Kontext des zu Gestaltenden begeben und aus dem Verständnis dieses Kontextes heraus agieren. Eine solche Haltung nennen wir partizipativ. Partizipative Gestaltung geht davon aus, dass Gestaltung immer in einem Kontext entsteht, in dem nicht ein allmächtiges distanziertes Subjekt den Objekten seinen Willen aufzwängt, sondern indem Partizipateure Bindungen miteinander eingehen, die zu einer neuen Gestaltung führen. Sie wird damit zu einem kokreativen Prozess, der in seiner Lebendigkeit als bereichernd erfahren wird und dessen Ergebnisse ebenfalls zur Entfaltung von lebendigen Strukturen beitragen.

Wir nennen diese Prozesse generative Prozesse, da sie eine eigene Generativität und Lebendigkeit besitzen. Ziel unserer Arbeit ist es, generative Prozesse zu erzeugen: Prozesse die aus einer eigenen Lebendigkeit heraus zu ebenso lebendigen Resultaten führen. Diese Prozesse sind jeder für sich neu und herausfordernd. Demgegenüber werden wir häufig mit einem funktionalen Prozessverständnis konfrontiert, nach dem Prozesse als vorher definierte Abfolgen kausal zwingender Schritte konzeptioniert werden.

Den theoretischen Rahmen zur Beschreibung der dynamischen Kräfte, die innerhalb dieser Prozesse wirken, bildet das von uns entwickelte Feld-Prozess-Modell. Eine intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Stufen des Feld-Prozess-Modells gibt den Teilnehmenden ein Werkzeug in die Hand, Qualitäten, Potentiale und Muster generativer Prozesse wahrzunehmen und mit ihnen konstruktiv (mit ihrer Dynamik und nicht gegen sie) zu arbeiten.

 

Anmeldung an ausbildung [at] partizipativ-gestalten [dot] de oder unter +49-441-998489-50