Online-Prozesstraining: Resonanz

Mit Jascha Rohr
Donnerstag-Freitag, 07.-08. Mai 2020, ganztägig

Moltkestrasse 6a, 26122 Oldenburg

Anmeldung notwendig:
ausbildung [at] partizipativ-gestalten [dot] de oder
+49-441-998489-50

Kosten: 350 € (Ermäßigt für Studierende: 300 €)

Ihre Teilnahme kann im Sinne einer Weiterbildung finanziell unterstützt werden: Unsere Ausbildung entspricht den inhaltlichen und qualitativen Vorgaben der Bildungsprämie und des Hamburger Weiterbildungsbonus. Ebenfalls werden Weiterbildungsmaßnahmen von Beschäftigten niedersächsischer Unternehmen durch das Land Niedersachsen (Weiterbildung in Niedersachsen (WiN)) gefördert.


Prozesstraining: Resonanz

Bei der Ausgestaltung von partizipativen Gestaltungs- und Transformationsprozessen gibt es die Möglichkeit, rein methodisch-funktional zu arbeiten. Hier kann fachlich und technisch vieles richtig gemacht werden und trotzdem entstehen keine lebendigen, generativen und kokreativen Prozesse, die eine starke Eigendynamik entfalten und lebendige Ergebnisse entstehen lassen. Wir sind überzeugt davon, dass es nötig ist, eine Beziehung zum Feld aufzubauen und aus dieser Beziehung heraus zu verändern und zu gestalten. Solche Verbindungen als Gestalter*innen und Prozessbegleiter*innen aufzubauen, geschieht zum größten Teil über Resonanzphänome.

Ohne Resonanz gibt es kein Eintauchen in und kein Verbinden mit einem Feld der Auseinandersetzung. Wenn wir dagegen in Resonanz gehen, nehmen wir uns, die Gruppe, mit der wir arbeiten, den räumlichen Kontext, die Narrative und Rollen, in denen wir uns bewegen, besser und vollständiger wahr. So werden wir ein interner Partizipateur statt eines externen Beobachters. Die Resonanzerfahrung gibt uns den Flow, der uns in besonders schwierigen und intensiven Auseinandersetzungen durch die Krisen und Transformationen eines Prozesses führt: durch die innere Spule des Feldes, in der der Druck am höchsten, die Energie am dichtesten und der Kraftimpuls am stärksten ist und der uns so ins kokreative, gestaltende und transformative Tun bringt.

Wir alle besitzen die Fähigkeit, in Resonanz zu treten: mit Menschen, mit Themen, mit Orten, mit Gefühlen und Geschichten, mit Stimmungen. Eine Hingabe an das eigene Resonanzvermögen ermöglicht uns innere Führung, Flowerfahrung und die Wahrnehmung von Kohärenz, Stimmigkeit und Wahrhaftigkeit, die sich auch in den Ergebnissen unserer Arbeit ausdrückt.

Hintergrund: Herausforderungen durch komplexe Aufgaben

Gestaltungsaufgaben und Beteiligungsvorhaben sind komplex. Beteiligungs- bzw. Gestaltungsprozesse können vielfältig ablaufen und Verfahren vielseitig gestaltet werden. Aus unserer Erfahrung wissen wir: (Öffentlichkeits-)Beteiligung und Gestaltungsprozesse werden vielfach funktional und instrumentell gedacht und eingesetzt. Prozesse können ihre Dynamik nicht frei entfalten, sie werden vielmehr durch starre Verfahren kontrolliert und gemanagt. Wie aber kann es gelingen, dass Beteiligung (oder in unserem Sinne treffender Teilhabe) sich wirksam entfaltet?

Um dieser Frage näherzukommen, widmen wir die kommenden Veranstaltungen deshalb dem IPG Arbeitsverständnis: den vier Phasen unseres Feld-Prozess-Modells. Wie arbeiten intensiv zu den Themen Resonanz (Immergenz), Transformation (Krise), Kokreation (Emergenz) und Kultivierung (Implementierung). Die Veranstaltungen können als aufeinander aufbauende Reihe oder auch als in sich geschlossene Einzelveranstaltungen besucht werden.

Unser Ansatz: Partizipative Gestaltung,
generative Prozesse und Feld-Prozess-Modell

Eine gelungene Gestaltung resultiert vor allem aus einer Haltung der Akteure gegenüber der Gestaltungsarbeit: Gestaltung kann rein funktional oder instrumentell gedacht werden. Gestalter*innen können sich aber auch in den Kontext des zu Gestaltenden begeben und aus dem Verständnis dieses Kontextes heraus agieren. Eine solche Haltung nennen wir partizipativ. Partizipative Gestaltung geht davon aus, dass Gestaltung immer in einem Kontext entsteht, in dem nicht ein allmächtiges distanziertes Subjekt den Objekten seinen Willen aufzwängt, sondern indem Partizipateure Bindungen miteinander eingehen, die zu einer neuen Gestaltung führen. Sie wird damit zu einem kokreativen Prozess, der in seiner Lebendigkeit als bereichernd erfahren wird und dessen Ergebnisse ebenfalls zur Entfaltung von lebendigen Strukturen beitragen.

Wir nennen diese Prozesse generative Prozesse, da sie eine eigene Generativität und Lebendigkeit besitzen. Ziel unserer Arbeit ist es, generative Prozesse zu erzeugen: Prozesse die aus einer eigenen Lebendigkeit heraus zu ebenso lebendigen Resultaten führen. Diese Prozesse sind jeder für sich neu und herausfordernd. Demgegenüber werden wir häufig mit einem funktionalen Prozessverständnis konfrontiert, nach dem Prozesse als vorher definierte Abfolgen kausal zwingender Schritte konzeptioniert werden.

Den theoretischen Rahmen zur Beschreibung der dynamischen Kräfte, die innerhalb dieser Prozesse wirken, bildet das von uns entwickelte Feld-Prozess-Modell. Eine intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Stufen des Feld-Prozess-Modells gibt den Teilnehmenden ein Werkzeug in die Hand, Qualitäten, Potentiale und Muster generativer Prozesse wahrzunehmen und mit ihnen konstruktiv (mit ihrer Dynamik und nicht gegen sie) zu arbeiten.

Zielgruppe

Unsere Seminare sind konzipiert für alle Menschen, die Gruppen- und Gestaltungsprozesse begleiten und dabei nicht an der Oberfläche bleiben, sondern die diesen Prozessen zugrunde liegenden Dynamiken verstehen wollen. Das können Führungskräfte, Teamleiter*innen, Lehrer*innen, Kommunalvertreter*innen, Prozess- und Projektbegleiter*innen sein. Aber auch Moderator*innen, die mit intensiven Gruppenprozessen konfrontiert sind oder Designer*innen, Architekt*innen und Planer*innen, die ihre Entwürfe partizipativ entwickeln (wollen).

 

Anmeldung an

ausbildung [at] partizipativ-gestalten [dot] de oder unter +49-441-998489-50